Ratgeber Kinderschuhe kaufen
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Ratgeber: Kinderschuhe kaufen

von Nicole Arnold

Warum der Kauf von Kinderschuhen nicht nur Elternsache ist? Wünsche der Kids mit Komfort, Passformaspekten und Funktionalität in Einklang bringen? Unser Ratgeber zum Thema Kinderschuhe kaufen! Im heutigen Blog dreht sich alles um den Kauf von Kinderschuhen und wie sich dieser in der Praxis gestalten sollte, damit Kids und Eltern zufrieden sind. Hier klaffen nämlich mitunter Welten, denn während den Eltern Punkte wie Passform, Qualität, Haltbarkeit, Funktionalität besonders am Herzen liegen, entscheiden die Kinder in erster Linie nach dem persönlichen Gefallen und der Außenwirkung der neuen Schuhe. Das ist ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung.

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Es sollte einen gangbaren Kompromiss geben. Kinder wissen ganz genau, was sie wollen und können das auch in sehr jungen Jahren schon klar zum Ausdruck bringen. Mit ein wenig Geschick und ernstem Interesse an den Wünschen und Vorstellungen der Kinder oder Teenager gelingt der Schuhkauf online oder im Schuhladen vor Ort ohne lange Diskussionen  und beide Parteien sind rundum zufrieden.

Aus dem Nähkästchen geplaudert: Kinderschuhe und die Persönlichkeitsentwicklung

Meine kleine Nichte ist vor kurzem zehn Jahre alt geworden. Ein echtes Lebensjubiläum, das auch zeigt, wie schnell die Zeit vergeht. Seit sie laufen kann und Schuhe trägt, bin ich immer wieder verblüfft, wie zielgerichtet sie genau weiß, welche Schuhe es für welchen Lebensabschnitt, Frühling, Sommer, Herbst und Winter sein sollen. Sie geht mehr und mehr mit der Mode, orientiert sich an Vorbildern und Trends. Sie liebt Schuhe mit Blink-Blink, Glitzer und Schmuck, die auch passend zu ihrem ungebremsten Tatendrang robust besohlt sind.

Stolz präsentiert sie mir dann ihre neuen Lieblingstreter und ich schmunzle, denn auch ich war in sehr jungen Jahren schon ganz penibel mit meinen Schuhen, hatte meinen eigenen Kopf und war bis über beide Ohren vernarrt in Spangenballerinas in allen Farben und mit tollen Details. Ganz wichtig sind für Mädchen wie Jungs in zunehmendem Alter die persönliche Abgrenzung und die Außendarstellung gegenüber Freunden und Bekannten:

Kinder wollen mit Stolz ihren Geschmack präsentieren und nicht den der Eltern.

Kinderschuhe kaufen: Wunsch des Kindes berücksichtigen

Meine Eltern haben das richtig gemacht, genau wie die Eltern meiner Nichte. Die Wünsche des Kindes werden berücksichtigt, wobei Komfort und Qualität jedoch nicht vernachlässigt werden. Das gelingt am besten, in dem die Eltern dem Kind in verständlich erklären, warum eine gute Passform wichtig ist und welche Schuheigenschaften sich auf die Lebensdauer und Funktionalität auswirken.

Schuhe, Kleidung, Spielzeug, Wohnaccessoires, Möbel – Kinder werden hier gerne unterschätzt, die Eltern haben das Sagen, weil sie ja auch Lebenserfahrung haben. Doch müssen nicht alle Kinder im Laufe ihres Lebens Erfahrungen machen, damit sie als Erwachsene eben genau diese Lebenserfahrung vorweisen können? Mit erhobenem Zeigefinger die Wünsche des Kindes zu untergraben und es besser wissen zu wollen, ist da nicht unbedingt der richtige Weg.

Das gilt auch für Schuhe. Wenn das Kind unbedingt die weißen Paillettensneaker haben möchte, obwohl diese die geliebten Sprünge durch die matschigen Wasserpfützen auf Dauer sehr übel nehmen und auch nicht mehr hübsch aussehen, dann ist das die Erfahrung für das Kind wert. Beim nächsten Mal wird es sich daran erinnern, dass statt einem Lieblingsspielzeug oder dem Besuch im Spielparadies neue Schuhe auf dem Plan stehen, weil die zuletzt gekauften Schuhe nicht den Anforderungen genügt haben.

Kompromisse finden beim Kauf von Kinderschuhen

Dies lässt sich auch im Vorfeld schon ganz klug regeln, denn Schuhkauf für Kinder betrifft Kinder und sie sollten immer mit einbezogen werden. Aufgabe der Eltern ist es, darauf zu achten, dass Passform und Klimatisierung perfekt sind und auch bleiben, wenn die Füße sich ausdehnen oder dickere Strümpfe getragen werden. Schweißfüße oder Blasen sind zu vermeiden.

Nicht immer werden sich die Wünsche von Kindern und Eltern decken und genau hier gilt es, die Fragen der Kinder, die sich ergeben, so zu beantworten, dass die Kinder es auch verstehen. Kinder stellen unheimlich viele „Warum-Fragen“. Das können sich Eltern zunutze machen, um das Verständnis der Kinder für wichtige Schuhkaufpunkte zu wecken.

Ein Beispiel: Die Mutter erkennt, dass die Laufsohle für den Einsatzzweck im Freien zu dünn ist und sagt zum Kind: „Die von dir ausgewählten Schuhe sehen echt super aus, nur wirst du darin Schmerzen haben.“ Das Kind fragt die Mutter: „Warum?“ Die Mutter antwortet kindgerecht: „Schau, die Sohle ist sehr dünn. Stell dir vor, du gehst auf Strümpfen über einen kieseligen Waldboden und jeder Kieselstein macht sich unter dem Fuß bemerkbar, das tut dann schnell weh.“. Das Kind kann sich dieses Szenario vorstellen und assoziiert damit etwas Unangenehmes. Wenn die Mutter nun vorschlägt, einen ebenso schicken wie funktionalen Schuh mit dickerer Sohle auszusuchen, wird das Kind dem zustimmen.

Wir haben einige Tipps zusammengestellt wie der Kinderschuhkauf zur gemeinsamen Eltern-Kind-Sache wird und Kinder an den Schuhen nicht nur ihre optische Freude haben.

  • Sich Zeit nehmen vor, während und nach dem Schuhkauf
    Die Erwachsenen wissen es selbst genau: Wer Schuhe zwischen Tür und Angel kauft, der kauft nicht selten falsch oder unpassend, denn alleine die Optik macht noch keinen tollen Schuh. Umso wichtiger ist die Zeit für den Kinderschuhkauf und die Auswahl der Kinderschuhe.
  • Vor dem Kauf: Gemeinsam wichtige Punkte festlegen und messen
    Vor dem Kauf gilt es, gemeinsam mit den Kindern, die bevorzugte Schuhart festzulegen, die dem Einsatzzweck oder Anlass gerecht wird. Kinder sollten dann selbst notieren, welche Eigenschaften ihnen wichtig sind. Dabei dürfen alle Eigenschaften, die Optik und Komfort betreffen, aufgelistet werden. Auch Verschlussarten, Absatzhöhen, Materialien, Schuhmarken kommen hier ins Spiel. Der Preis sollte im Vorhinein grob eingegrenzt sein, um unrealistische Wünsche außen vor zu lassen.
  • Auf das Kind eingehen
    Mit Unwohlsein, auch in Sachen Schuhe, gehen Kinder unterschiedlich um. Die einen sagen nichts, die anderen machen Anspielungen und glauben, die Eltern kommen da schon drauf und wieder andere sprechen es direkt an, wenn Schuhe beispielsweise zu eng, zu klein, zu warm, zu kalt sind, wenn sie zwicken oder etwas darin sich nicht gut anfühlt. Eltern sollten hier besonders auf das Kind eingehen und über den Schuhkomfort sprechen.
  • Schuheigenschaften beachten
    Welches Innenfutter mag und verträgt das Kind, schwitzt es in bestimmten Schuhen, hat es immer kalte Füße? Ist die vom Kind gewünschte Schuhform (spitz, rund, etc.) individuell fußgerecht oder gibt es andere Lösungen? Müssen besondere orthopädische Aspekte für den Kinderfuß im Wachstum oder bei Fehlstellungen beachtet werden? In einem Gespräch mit dem Kind auf Augenhöhe (siehe unser Beispiel oben, also nicht in autoritärer oder lehrerhafter Art) kommen Eltern und Kinder auf einen guten Nenner, der später auch bei Anprobe und Entscheidung effektiv sein wird.
  • Immer die richtige Passform wählen
    Unablässig ist die richtige Passform. Deshalb gilt bei Kinderfüßen vor jedem Kauf: Messen! Kinderfüße verändern sich ständig und aus der alten Größe sind die Kinder schneller herausgewachsen als gedacht. Anhand der Maße kann dann die neue richtige Schuhgröße ermittelt werden. Schuhweite, Schaftweite und Schafthöhe bei Stiefeln, Stiefeletten, Dehnfähigkeit des Materials, Schuhform sind weitere Passformmerkmale, über die Eltern die Kinder auch informieren sollten (warum, wozu ist das gut oder von Bedeutung).

Kinderschuhe kaufen: Auswahl und Entscheidung online und im stationären Handel

Die endgültige Entscheidung für oder gegen einen Kinderschuh fällt immer erst nach der Anprobe. Das gilt für den Online-Kauf im Internet ebenso wie für den Kauf im Schuhladen. Auf Bildern sehen Schuhe toll aus, doch Materialien lassen sich nicht erfühlen und spüren, der Schuh kann nicht auf seine Passform hin geprüft werden.

Wer online Schuhe kauft, sollte grundsätzlich erst nach der Anprobe zuhause endgültig entscheiden. Eine oder zwei Alternativen können ins Auge gefasst werden, auch im Schuhgeschäft vor Ort ist eine Vorauswahl von drei Paar Schuhen sinnvoll, um die Entscheidungsfreudigkeit der Kinder zu unterstützen. Es ist nämlich auch im späteren Leben einfacher, sich für eine von drei als für eine von zwanzig Alternativen zu entscheiden.

Zur Anprobe gehört immer das Gehen im Schuh. Im Laden sollten das mindestens einige Meter sein, um ein erstes Gefühl für den Schuh zu bekommen und etwaige Passformmängel direkt zu entdecken. Zuhause ist die Anprobe bequemer und auch zeitlich ausgedehnter möglich, wobei gilt: Mit neuen Schuhen nicht auf die Straße oder in den Schmutz, immer Socken bei der Anprobe tragen und auch im Haus vorsichtig damit umgehen, also kein Dauertragen, Vermeidung von Verschmutzung und Beschädigung.

Nach dem Kauf der Kinderschuhe

Ist die Entscheidung gefallen und der Schuh gekauft, dann ist zu beobachten, wie sich der neue Schuh tatsächlich im Lebensalltag des Kindes bewährt. Es kann sein, dass sich verschiedene Passformmängel erst später herausstellen oder das Kind einen seltsamen Gang im Schuh an den Tag legt.

Decken Sie Probleme und Mängel auf und sprechen Sie das Kind auch öfter auf die neuen Schuhe an. Es hat keinen Sinn, Kinderfüße in falschen Schuhen laufen zu lassen, denn das ist die Hauptursache von Fehlbildungen und Fußproblemen, die sich bei Kindern entwickeln können.

Je früher das Problem erkannt wird, umso schneller können Eltern reagieren, denn wenn die Schuhe nicht mehr umtauschbar sind oder Mängel wegen abgelaufener Garantie nicht mehr gerügt werden können, dann sollten direkt neue Schuhe her.

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