Material für Innenfutter
schuhstation.de Blog Schuhfutter – das Innenleben der Schuhe

Schuhfutter – das Innenleben der Schuhe

von Nicole Arnold

Mal ehrlich: Wenn Sie Schuhe kaufen, inwiefern interessiert Sie dann das Schuhfutter? Eher weniger, werden Sie jetzt denken. An erster Stelle stehen für die meisten Käufer Obermaterial, Design, Extras und Details. Dabei ist die Fütterung der Schuhe erheblich für Wohlgefühl, Fußgesundheit, Laufkomfort und Klimatisierung der Füße. Denn Futter ist nicht gleich Futter, so wird unterschieden in Kalt- und Warmfutter und auch auf die expliziten Materialien und die qualitative Verarbeitung kommt es entscheidend an.

Aufgaben des Schuhfutters

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Das Schuhfutter kleidet die Bereiche des Schuhs aus, mit denen der Fuß in Berührung kommt. Je nach Material und Art des Aufbaus kann das Futter:

  • wärmen oder kühlen,
  • Temperaturunterschiede ausgleichen,
  • eine Belüftungsfunktion haben,
  • Fußschweiß auffangen bzw. reduzieren und vermeiden,
  • Geruchsbildung verhindern,
  • den Fuß optimal umhüllen und einfassen, ohne dass sich Druckstellen, Blasen oder Fußkrankheiten bilden.

Daher ist das richtige Futter-Material entsprechend der Schuhart und dem Trageanlass sehr wichtig. Schuhe für Bergsteiger sind anders ausgestattet, als Tanzschuhe oder der bequeme Loafer und die eleganten High-Heels.

Futtermaterialien, Kalt- und Warmfutter

Das Innenfutter von Schuhen kann aus Leder, Lederimitat, Echt- oder Kunstfell, natürlichen und synthetischen Textilfasern bestehen.

Natürliche Textilfasern sind:

  • Wolle,
  • Baumwolle,
  • Leinen,
  • Nessel,
  • Hanf,
  • Jute.

Synthetische Textilfasern werden in Form von

  • Microfaser,
  • Gore Tex,
  • Polyester,
  • Polyamid

als Futtermaterial in Schuhen verwendet. Das Schuhfutter lässt sich in Kaltfutter und Warmfutter unterscheiden.

Als Kaltfutter wird generell Futter aus Leder bezeichnet.

Im engeren und eigentlichen Sinne sollte es sich dabei um echtes und hochwertiges Leder wie beispielsweise Kalbsleder handeln. Mitunter werden als Futter aber auch Schweineleder oder Lederimitate eingesetzt.

Lederfutter für Qualität und trockene Füße

Lederfutter vermittelt beim Einstieg in den Schuh ein kühles Gefühl, daher auch der Name Kaltfutter. Echtes Leder weist allerdings noch zahlreiche, weitere positive Eigenschaften als Futtermaterial auf. Echtleder ist durch seine Offenporigkeit hoch atmungsaktiv und nimmt Feuchtigkeit auf, was selbst an heißen Tagen für trockene Füße und ein angenehmes Laufgefühl sorgt. Zudem zeigt sich das Material als sehr guter Wärmespeicher. Es nimmt die Fusswärme auf und hält sie lange im Schuh, so dass es auch an kälteren Herbsttagen als Futter bestens geeignet ist. Echtes Leder schmiegt sich perfekt an den Fuß an, behält seine Form, hat eine hohe Widerstandskraft und eine lange Lebensdauer.

Leder ist das Material für Kaltfutter, das trocken hält

Leder ist das Material für Kaltfutter, das trocken hält

Molige Naturfasern für das Innenleben

Im Gegensatz dazu steht das Warmfutter, dass aus Wolle oder textilen Materialien gefertigt ist, die für ihre hohe Wärmeffizienz bekannt sind, z.B. Wollfilz oder Felle wie Lammfell. Warmfutter wird hauptsächlich in Winterschuhen verarbeitet. Die besten Ergebnisse erzielen leichte, weiche Futtermaterialien, zwischen deren Fasern eine isolierende Luftschicht entstehen kann. Wohlige Wärme und optimaler Feuchtigkeitsausgleich sind so garantiert.

Zu unterscheiden ist bei Warmfutter wiederum in synthetische und natürliche Materialien. Auch hier zeigen sich in Sachen Klimatisierung und Fußkomfort Qualitätsunterschiede. Synthetische Materialien oder Kunstfelle können zu einer vermehrten Schweißbildung führen, halten mitunter Feuchtigkeit länger im Schuhinneren und behindert die Luftzirkulation.

Bei den natürlichen Warmfutter-Arten zählt Lammfell zu den Materialien, die neben dem einzigartigen Wärmeeffekt weitere fußgesunde Eigenschaften mitbringen. Das flauschige Fell ist atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend, temperaturausgleichend, weich, anschmiegsam und dennoch robust. Es gilt als teures und hochwertigstes Futtermaterial in Winterschuhen und Winterstiefeln, gefolgt von Wollfutter, das für seine gute Feuchtigkeitsaufnahme und die exzellente Wärmespeicherung bekannt ist. Natürliche Textilfasern wie Leinen und Baumwolle zeigen hingegen einen kühlenden Effekt und werden deshalb bevorzugt in leichten Sommerschuhen verwendet.

Synthetisches Futter für Schuhe

Synthetikfutter aus Kunstfasern für Schuhe kann als Warmfutter oder Kaltfutter, je nach den Materialeigenschaften, eingesetzt werden. Es ist in der Regel deutlich günstiger als Naturstoffe oder echtes Fell. An vorderster Stelle stehen hier Microfaser und Gore-Tex Kunstfasern, die in der Bekleidungsindustrie schon seit langem einen guten Ruf genießen.

Microfaser oder Microfiber besitzt eine sehr feine Faserstruktur und ein extrem geringes Gewicht. Die textile Oberfläche ist entsprechend groß, was zu einer optimalen Feuchtigkeitsabsorption führt. Davon profitiert auch das Innenfutter von Schuhen, denn die Füße bleiben trocken. Antiallergische und geruchshemmende Merkmale unterstützen das angenehme Tragegefühl und beugen Fußkrankheiten vor.

Gore-Tex bezeichnet ein textiles Kunstfasergebewebe, auf das eine hauchdünne Membran aus Teflon aufgebracht ist. Der fluorhaltige Kunststoff Teflon wird auch zur Antihaftbeschichtung auf Pfannen verwendet. Die Membran aus Polytetrafluorethylen weist winzige Poren auf, die tausendfach kleiner als ein Wassertropfen sind, wodurch Gore-Tex wasserdicht und atmungsaktiv bleibt. Als Schuhfutter sorgt es für ein gesundes Fussklima und wärmt.

Symphatex definiert ein synthetisches Gewebe, das mit einer Membran aus Polyester beschichtet ist. Die Trageeigenschaften sind mit denen von Gore-Tex fast identisch.

Beim Schuhkauf auch auf das Innenfutter achten

Wer sich für Winterschuhe interessiert, der schaut sich das Futter bzw. die Art der Fütterung schon genauer an. Schließlich sollen die Füße mollig warm und trocken bleiben. Doch allgemein gilt, dass dem Innenfutter mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Billiges, schlecht verarbeitetes Schuhfutter löst sich bereits nach relativ kurzer Tragezeit in seine Bestandteile auf, es führt zu Schweißfüßen mit unangenehmem Geruch. Druckstellen und Reibung können entstehen. Schauen Sie daher bei den Materialien und der Verarbeitung genauer hin und nehmen Sie das Innenleben exakt unter die Lupe.

Von großem Vorteil sind stets natürliche Futtermaterialien wie Leder, Wolle, Echtfell, Baumwolle, Leinen, denn in der Feuchtigkeitsaufnahme bleiben sie unschlagbar gegenüber den synthetischen Materialien. Auch Laufgefühl und Schuhklima gestalten sich bedeutend angenehmer. Microfaser zählt zu den modernen Materialien mit sehr guten Eigenschaften für Schuhfutter und ist für bequeme Alltagsschuhe zu empfehlen.

Die Übergänge der Nahtstellen sollten nicht spürbar, das Futter muss fest und stabil angebracht sein. Fragen Sie auch danach, ob die Innenmaterialien speziell behandelt sind. Verzichten Sie unbedingt auf Futterstoffe, die gesundheitsschädliche Stoffe enthalten. Das gilt auch für farblich behandeltes Futter. Abfärbungen an Strümpfen oder gar an nackten Füßen sind ein No-Go. Zögern Sie nicht zu fragen oder lesen Sie die Produktbeschreibungen beim Online-Kauf hinsichtlich des Futters aufmerksam durch.

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