Shuuz sammelt Schuhe
schuhstation.de Blog Shuuz – Gebrauchte Schuhe für einen guten Zweck

Shuuz – Gebrauchte Schuhe für einen guten Zweck

von Nicole Arnold

Nachdem wir schon über Lebensdauer, Entsorgung und Verwertung von Schuhen in einem separaten Blog berichtet haben, möchten wir heute die Online-Plattform Shuuz vorstellen. Shuuz bietet eine transparente und intelligente Form der Wiederverwertung von getragen Schuhen an, von denen Verbraucher und Menschen in ärmeren Ländern gleichermaßen profitieren.

Was ist Shuuz?

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Shuuz ist ein spezialisiertes Online-Sammelprojekt für Schuhe der s-coll Service GmbH im bayerischen Hiltpoltstein, dem das Fundraising-Prinzip zugrunde liegt. Der Zweck der Plattform ist es, gut erhaltene getragene Schuhe für Menschen in Entwicklungsländern von zum Beispiel Afrika, zu sammeln und ihnen entsprechend zukommen zu lassen. Dazu werden sowohl private Verbraucher als auch Institutionen und Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Vereine, etc. angesprochen, die gebrauchte Schuhe an Shuuz verkaufen können.

Die getragenen Schuhe werden gebündelt und paketweise auf dem Postweg oder mit dem Hermes Versandservice an Shuuz geschickt. Die Kosten für den Versand übernimmt Shuuz. Der Verkaufserlös errechnet sich aus der Menge in Kilogramm, weshalb Markenschuhe oder hochpreisige Modelle hier keine Rolle spielen. Der Erlös kann in die eigene Kasse fließen oder alternativ gespendet werden.

Shuuz arbeitet mit einem zertifizierten Recyclingpartner zusammen, was auch die Verwertungskette der Schuhe sehr transparent macht. Verbraucher können den Weg der Schuhe genau nachverfolgen. Sind die Schuh-Pakete angekommen, werden sie zunächst zum Recyclingunternehmen bzw. zu dessen Partnern transportiert. Dort erfolgt das Wiegen der Pakete, zum Ermitteln der Erlöse für die Einsender. Im nächsten Schritt werden kaputte und schlechte Schuhe aus einem Paket aussortiert und ebenfalls gewogen, denn sie mindern das Erlösgewicht. Auch der Karton wird separat gewogen.

Die kaputten Schuhe finden ihren Weg zur Entsorgung, während die guten Schuhe in Säcken ihre Reise via LKW und Containerschiff in ferne Länder antreten. Kleinhändler in ausgesuchten Entwicklungsländern erhalten die Schuhe und verkaufen sie zu einem fairen Preis an die Bevölkerung. So wird einerseits das Einkommen, andererseits die Versorgung mit gutem und preiswertem Schuhwerk für die Menschen gesichert.

Wie Shuuz im Einzelnen funktioniert und für wen es interessant ist

Shuuz-Grafik: Gutes tun mit gebrauchten Schuhen

Gutes tun mit gebrauchten Schuhen

Bei Shuuz können Privatpersonen ebenso mitmachen wie Institutionen. Dazu ist die Registrierung auf der Internetseite erforderlich, um ein Teilnehmerkonto anzulegen. Wie bereits erwähnt, werden gebrauchte Schuhe ausschließlich per Paket versandt/transportiert, das Mindestgewicht beträgt 5 kg, das Höchstgewicht liegt bei 31,5 kg. Da Schuhe in der Regel leicht sind, braucht es schon einige Paare, bis 5 kg zusammenkommen. Es sollte sich um gut erhaltene und relativ hygienische Schuhe handeln, die auch eine andere Person noch gerne tragen würde. Gesammelt werden Damen-, Herren- und Kinderschuhe. Ausgenommen sind Inline-Skates, Motorradstiefel, Ski- oder Schlittschuhe.

Nach der Paketkontrolle durch die Recyclingpartner, die kaputte und nicht geeignete Schuhe aussortieren und das definitive Erlösgewicht ermitteln, wird der Verkaufserlös dem Teilnehmerkonto gutgeschrieben. Verbraucher oder Institutionen können dann entscheiden, ob sie sich den Betrag auszahlen lassen oder ihn zur Weitergabe an Spendenzwecke freistellen.

Shuuz kann sich für den Privathaushalt lohnen, wenn Einzelpersonen eine große Schuhsammlung haben, die von Zeit zu Zeit gelichtet werden soll oder bei größeren Familien, denn da kommt deutlich mehr zusammen. Alternativ lohnt es sich auch für den guten Zweck bei Angehörigen, Kollegen und Bekannten zu fragen, ob sie mitmachen möchten. Für drei oder vier Paar Schuhe ist die Sammel- und Verkaufsaktion nicht gedacht.

Weitaus größer ist die Effektivität bei Institutionen, die zentral und dezentral sammeln können. Gerade in Kindergärten und Schulen rückt das Projekt die umweltgerechte Wiederverwertung von Schuhen in den Vordergrund und geht mit gutem Beispiel voran. In Kindergärten und KiTas kann das Schuhe sammeln zu einer Projektidee ausgestaltet werden, die Kinder leichter an die Thematik heranführt und den sozialen Gedanken schon früh fördert.

Unterschieden wird hier in die zentrale und dezentrale Sammlung. Auch Einrichtungen legen ein Teilnehmerkonto bei Shuuz an. Die Verantwortlichen können nun einen Sammelkarton vor Ort aufstellen und durch kostenlose Shuuz Flyer, Poster und Mitmachkarten auf die Sammelaktion aufmerksam machen. So kann ein großes Umfeld aktiviert werden: Familien der Kinder, umliegende Geschäfte, Kollegen. Schnell ist ein Karton voll und der Erlös kann für wichtige Anschaffungen in der Einrichtung dienen oder wird für einen anderen guten Zweck an Shuuz gespendet.

Die dezentrale Sammlung wird ebenfalls von Institutionen initiiert, die auch später den Erlös aus der Sammelaktion erhalten. Die Verantwortlichen nutzen dazu das kostenlose Infomaterial und kostenlose Paketmarken, die sie beliebig versenden können, um Interessierte deutschlandweit zu finden, welche die Institution durch ihre Schuhspende unterstützen möchten. Die Pakete packen und versenden die Interessierten dann selbst, der Erlös wird der Institution gutgeschrieben.

Fazit: Lohnt sich Shuuz?

Shuuz kommt an und wird insgesamt sehr positiv bewertet. Das hat auch mit dem Mehrfachnutzen auf allen Seiten und der Weitsicht des Projekts zu tun. Der Verkaufserlös spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Gerade für Privathaushalte hat er für die eigene Verwendung kaum eine Bedeutung, da relevante Beträge erst bei einer großen Masse (z.B. 30 kg = 23,61 Euro) erzielt werden. Allerdings hilft auch schon das Spenden des Verkaufserlöses, denn es zählt ja bekanntlich jeder Euro.

Für Institutionen, die ein größeres Schuhvolumen erreichen können und dabei gleichzeitig eine Vorbildfunktion für nachhaltige Schuhwiederverwertung und den sozialen Gedanken erfüllen, ist das Sammelsystem eine tolle Idee. Und bei größeren Erlösen, die nicht gespendet werden, kommt das Geld der Einrichtung zugute und dient damit auch wieder dem Gemeinwohl.

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